Huf beliefert heute nahezu alle Automobilhersteller weltweit und der führende Spezialist für sichere Fahrzeugzugangs- und Autorisierungssysteme. Ein Garant für den Erfolg: Huf hat die Kunden und ihre Bedürfnisse stets in den Mittelpunkt gestellt und dabei den Markt für Fahrzeugzugangs- und Autorisierungssysteme maßgeblich mitbestimmt.
Am 17. Juni 1908 gründeten Ernst Hülsbeck und August Fürst die Hülsbeck & Fürst GmbH und bezogen eine 200 Quadratmeter große Werkstatt in der Innenstadt von Velbert. Dort stellte die kleine Firma Schlösser und Schlüssel für die Möbelindustrie her – vom massigen Wandschrank bis zur filigranen Glasvitrine. Huf machte sich schnell als zuverlässiger Lieferant hochwertiger Produkte einen Namen und baute sich rasch einen soliden Kundenstamm auf. 1911 zog das Unternehmen mit 25 Mitarbeitern in die erste eigene Fabrik um. Im Frühjahr 1920 schuf ein 450 Quadratmeter großer Neubau Kapazitäten für weitere Aufträge. Diese sollten allerdings nicht mehr ausschließlich aus der Möbelindustrie eingehen.
Huf ist beim Aufstieg des Automobils an Bord
Ernst Hülsbeck und August Fürst erkannten den Bedarf an sicheren Schlössern für das Automobil als neuem Fortbewegungsmittel. Ein logischer Schritt, dies gleich dem Erfinder des Automobils anzubieten: 1920 suchte Mercedes für seine in handwerklicher Kleinserienfertigung hergestellten Oberklassefahrzeuge ein luxuriöses Schloss, das die fordernde Kundschaft zufriedenstellte. Huf erfüllte die Ansprüche mit einem wertigen Schloss, das mit hoher Zuverlässigkeit überzeugte, und legte damit den Grundstein für eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Mercedes, die seit mehr als 100 Jahren währt.
Anfang der 1920er Jahre konnte Huf die Aufträge für Mercedes noch mit Maschinen bewältigen, die auch in der Schlossproduktion für Möbel zum Einsatz kamen. Doch schon bald stieg der Bedarf. Henry Ford machte mit seiner Erfindung der Fließbandproduktion Autos für breitere Schichten erschwinglich. Andere Hersteller zogen nach. Opel war der erste deutsche Hersteller, der sich am amerikanischen Vorbild orientierte: 1924 lief der Opel 4 PS, wegen seiner grünen Lackierung auch liebevoll „Laubfrosch“ genannt, als erstes deutsches Fahrzeug von einem Fließband. Dieses Modell stellte Zulieferer vor die Herausforderung, große Aufträge in kurzer Zeit zu bearbeiten.
Huf belieferte ab 1931 sämtliche Ford-Modelle in Deutschland
Huf spielte seine Erfahrung aus der Möbelindustrie aus, die das Unternehmen seit Gründung mit hohen Stückzahlen belieferte. Schnell machte sich Huf als zuverlässiger Partner einen Namen und begleitete die rasant fortschreitende Motorisierung des Landes mit. 1931 eröffnete die Ford Motor Company ihr erstes europäisches Werk in Köln-Niehl und platzierte bei Huf Aufträge für die Entwicklung neuer Produkte.
So belieferte Huf künftig sämtliche Ford-Modelle nicht nur mit Schließsystemen, sondern stellte darüber hinaus Schriftzüge, Embleme und Zierleisten für alle deutschen Modelle der Marke her. Das 1938 gegründete Volkswagen-Werk belieferte Huf ebenfalls als Schließspezialist und hatte sich damit in den 1930er Jahren zum führenden Zulieferer in diesem Bereich entwickelt. Der Zweite Weltkrieg bereitete dem ein jähes Ende. Die Produktion musste zwangsweise auf Kriegsmaterial umgestellt werden.
Millionster VW Käfer mit Türgriffen von Huf
Trotz Demontage durch die Siegermächte nahm Huf nach dem Zweiten Weltkrieg schnell wieder Fahrt auf und lieferte nahezu alle Schließsysteme, Türgriffe und Beschläge für Volkswagen, die Ford-Werke, Daimler-Benz und Opel. 1955 rollte der millionste VW Käfer vom Band – wie alle Käfer zuvor war auch dieses Jubiläumsfahrzeug mit Türgriffen von Huf ausgestattet. Ein echtes Highlight in der Huf-Historie. Darüber hinaus belieferte das Unternehmen weitere Fahrzeugikonen der 1950er Jahre wie die BMW Isetta oder den luxuriösen BMW 205/502, der als erstes Fahrzeug der Marke mit einem kraftvollen Achtzylindermotor für Furore sorgte.
Daimler-Benz vertraute ebenfalls weiterhin auf die Qualitätsprodukte der Marke Huf. So zum Beispiel beim berühmten Mercedes 180 D (W 120): Die Limousine war das erste Großserienfahrzeug der Marke mit selbsttragender Karosserie und Dieselmotor. Als Taxi sollte das Modell ebenso wie der Käfer das Straßenbild im Deutschland der Nachkriegszeit prägen. Über Jahrzehnte hatte fast jeder Taxifahrer einen Schlüssel von Huf in der Hosentasche und öffnete seinen Gästen mit dem Zug an einem Huf-Griff die Tür zum Fahrgastraum.